Sonntag, 6. März 2011
Rechte versus progressive Islamkritik
Islamkritik wird zuallererst präsentiert durch Menschen, die Verfolgung, Unterdrückung und Gewalt im Bereich des Islam an eigener Person erfahren haben (vor allem als Frauen, aber auch als kritische Geister oder Künstler/Intellektuelle), zum zweiten durch Menschen, die Verfolgung durch andere Totalitarismen erfahren haben (etwa durch den Nationalsozialismus) und nun dasselbe nicht noch mal in anderer Verkleidung erleben wollen (wie Ralph Giordano und andere).

Es gibt sogar explizit linke Islamkritiker wie Herbert L. Gremliza, Klaus Staeck oder Alice Schwarzer, die sagen, dass sich Kritik an islamischer Herrschaft nur konsequent aus linker Herrschaftskritik ergibt.

Aber es gibt auch jenen unangenehm riechenden Haufen der Islamkritik, der sich großteils aus umlackierten Ausländerhassern rekrutiert und einen Teil der PI-Truppe ausmacht. Vor allem die Masse ihrer kleinbürgerlichen Anhänger.

Überdeutlich sichtbar wurde das beim Schwenk der österreichischen Rechten (vor allem der FPÖ) von einem antisemitischen und ausländerfeindlichen Kurs zum PI-Kurs, weil man sich davon mehr Wählerstimmen verspricht. Während der selige Jörg Haider noch mit Saddam und Gaddafi per Du und per Spendenkonto war und Iran als antiisraelischer Staat sogar FPÖ-Sympathien genoss, versucht die FPÖ-Führung jetzt auf den PI-Kurs zu schwenken. Da gibts aber ein Problem, denn der PI-Kurs unterstützt widerum einseitig die rechts-israelischen Hardliner und Siedler.

So fanden sich FPÖler plötzlich unversehens in einer Delegation auf Solidaritätsbesuch bei israelischen Siedlern in der West-Bank und mussten sogar ene Anstandsaufwartung in Yad Vashem machen.

Das Video des Besuches und die gereizten Debatten in der FPÖ danach können im Internet schnell gefunden werden.

Während es im Fall der FPÖ noch für jeden offen sichtbar knirscht, wurde der Wechsel in Deutschland geräuschlos vollzogen. Es ist der definitive Schritt der Rechten aus der Nachkriegszeit heraus. (Nur die Linken hocken immer noch in der Nachkriegszeit.)

Für viele Menschen, die im Herzen durchaus unglücklich über die Welle der totalitären Islamisierung sind, hat sich daher die Situation ergeben: "Wenn ich meine Kritik am Islam äußere, mache ich mich mit den Rechten und Ausländerfeinden gemein. Also schweige ich lieber."

Das ist feige und unehrlich. Dass der Faschismus auch von Stalinisten bekämpft wurde, heißt nicht, dass man zum Faschismus schweigen soll, nur um nicht als Stalinist zu gelten.

Ich möchte, dass endlich die progressiven Menschen, die gegen totalitären Islam sind, den Mund aufmachen ohne Angst, in die rechte Ecke geschoben zu werden. Damit sich die Islamkritik aus ihrer babylonischen Gefangenschaft bei den Rechten befreit und dort vernehmlich wird, wo sie hingehört.

Dazu muss man aber den Unterschied zwischen rechter und progressiver Islamkritik kennen. Und genau diesen zeigt der nächste Beitrag auf.

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Sprache ist verräterisch
"Christ" zu sein war in der Bundesrepublik Deutschland bisher immer Privatsache und keine Kategorie.
Dann kamen Moslems, deren Weltbild die Menschen ausschließlich durch die Kategorie des Glaubens sortiert: Jemand ist für sie Moslem, Christ, Jude, Polytheist oder Atheist, wobei eigentlich nur die beiden letzteren Ungläubige sind, Christen und Juden aber schnell auch mal zu Ungläubigen umdeklariert werden.

Nun tappen alle bundesdeutschen Diskutanten fleißig in die Sprachfalle und benutzen die Wörter aus dem koranischen Weltbild. Aus den eingeborenen Deutschen werden dadurch einfach "die Christen" und müssen sich dann im Zweifelsfall auch selbst als Christ bezeichnen, um nicht etwa noch als Jude (igitt!! Noch schlimmer!!) zu gelten.

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Das Kopftuch ist nur ein Stück Stoff
Das war der Judenstern auch.
Nicht das Kopftuch ist das Problem, sondern der soziale Druck, das Kopftuch anzuziehen, Druck von der Familie, den Vätern und Brüdern, aber auch den weiblichen Verwandten. Und der Druck der sozialen Umgebung.

Das Kopftuch anzuziehen ist ein Zeichen der Unterordnung. Der Schwäche. Und wenn es nur ist, um sich Anmache und blöde Sprüche zu ersparen. Es ist ein Zeichen der Feigheit und Selbstaufgabe.

Das Kopftuch auszuziehen ist ein Zeichen der Freiheit und der Persönlichkeit. Und vor allem des Mutes!

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Antifa ist nur noch Fa und gar nicht anti
Nur ein völliger Dummkopf glaubt, wenn er den Islam gewaltsam gegen Kritik verteidigt, könne er nachträglichen Widerstand gegen Hitler üben.
Berlin 1932: "Halt's Maul, Jude!"
Berlin 2011: "Halt's Maul, Sarrazin!"
Ich mag übrigens Herrn Sarrazin überhaupt nicht. Aber ich mag die Meinungsfreiheit für jeden!

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Samstag, 19. Februar 2011
Allah sei Dank ...
... ist die Dummheit nicht nur auf die dummen Rechten beschränkt, sondern in unendlicher Güte und Weisheit über die ganze Menschheit verstreut worden.

Einen zuckersüßen Beweis linker Dummheit und Kriecherei liest man hier im sehr empfehlenswerten Lindwurm-Blog von Bernhard Torsch aus Klagenfurt.

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Wo Aschenputtel noch was lernen könnte
Eine differenzierte Darstellung (ganz im Gegensatz zur undifferenziert dreinschlagenden Frau Lehnen-Beyel-Aschenputtel) der Unterschiede von Islamophobie und Islamkritik findet sich in einem lesenswerten Artikel (PDF) des Sozialwissenschaftlers Hartmut Krauss.

Aber Dreinschlagen und Vereinfachen macht offenbar mehr Spaß. Das Spaß-Fräulein Lena verdient ja auch an einem Nachmittag mehr Geld als unsere Nobelpreisträgerin Nüsslein-Volhard.

Hony soit qui mal y pense!

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Warum es diesen Blog geben muss.
Ach, wie war doch die Welt früher so schön: wenn es einem gereicht hat, hat man sich eine Flasche Wein eingegossen, und schon gings besser.
Heute geht das nicht mehr - alleine schon aus Gesundheitsgründen. Was also macht man, wenn es einem reicht? Man macht ein Blog.

In meinem konkreten Fall war der Anstoß ein
dümmlicher Artikel einer gewissen Ilka Lehnen-Beyel auf WELT-Online. Hübsch drapiert mit einem Paar Springerstiefel, damit man auch gleich Bescheid weiß, wurde da eine ganz einfache Gleichung aufgemacht:

Islamkritik = Rechtsextremismus

Und dann habe ich durch diesen dümmlichen Artikel gleich noch erfahren, dass ich sicher auch gegen Juden, Schwarze, Einwanderer, Homosexuelle, Frauen, Obdachlose, Behinderte und Langzeitarbeitslose bin. Wusste ich noch gar nicht. Zumal der genannte Personenkreis etwa 80-90 Prozent meines Bekannten- und Lebenskreises ausmacht. Na ja, wieder was gelernt. Es fehlten allerdings die Friseure. Gegen die habe ich auch nichts, aber die fehlten meiner Meinung nach in der Aufzählung.

Sehr schön, dachte ich, jetzt bist Du auch noch in dieser Schublade. Denn nichts ist dem Deutschen ja so wertvoll wie seine Schubladen. „Die Grundlage für diese Neigung zum Schubladendenken ist angeboren“ schreibt die Autorin – und meinte damit wohl zuallererst sich selbst.

Dieser dümmliche Artikel an sich wäre es nun wirklich nicht wert gewesen, sich an die Tastatur zu setzen, aber er hatte schreckliche Folgen. Denn schon seit langem grummelte es in mir. Ein Ausbruch stand unmittelbar bevor. Und dank diesem dümmlichen Artikel ist es jetzt soweit: der Ausbruch ist da! Er ist hier! Willkommen bei meinem Blog!

Ja, wir alle haben im Oberseminar Politologie aufgepasst: politische Cluster entstehen immer an Konfliktlinien und sortieren (differenzieren) sich an diesen Konfliktlinien. Sprich: wenn die Rechten für Kernkraft sind, sind die Linken dagegen. Weil die Rechten dafür sind. Und wenn die Linken für die Gentechnik sind (so wie in den U.S.A.), dann sind die Rechten eben gegen die Gentechnik. Weil die Linken dafür sind. So einfach ist das. Schön ordentlich aufgeräumt in Schubladen.

Und weil Islamkritik ja jetzt „rechts“ - oder noch hübscher: „rechtsextrem“ ist, muss man als Linker ja automatisch gegen die Islamkritik sein. Jawohl! Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen, wusste schon das gute Aschenputtel. Tja, liebe Ilka-Aschenputtel, die Welt kann so schön einfach sein, wenn man sie sich nur einfach macht.

Aber hat denn das gute Aschenputtel nicht Recht?

Wenn man sich so umhört und umliest auf islamkritischen Gazetten und Heimseiten wie PI, qualmen einem doch die alten Socken (diesmal in der Modefarbe schwarz-braun statt rot) mehr als deutlich entgegen. Vor allem seit diese Gruppen sich in einer neuen rechten Splitterpartei verwirklichen wollen. Kein wirklich angenehmer Umgang. Muss man also seine Islamkritik ganz heimlich und verschämt an der Biegung des Konfliktlinienflusses begraben, weil die anderen Jungs in der Gang solch rechten Fußgeruch ausdünsten?

Nein!

Kritik am orthodoxen Islam ist kein „rechtes“ Thema. Die Rechten haben das Thema nur geklaut. Es waren schließlich die Rechten, die den politischen Islam erst herangefüttert und groß gemacht haben. (Erinnert sich noch jemand an den Empfang für die Steinzeitkrieger im Weißen Haus 1985 unter Ronald Reagan?) Und die Denkstruktur von Rechten und orthodoxem Islam ist exakt gleich: Vielfalt ist schlecht, Veränderung ist böse, alles soll brav bleiben, wie es ist.

Kritik am politischen Islam ist etwas ganz anderes als Feindschaft oder gar Hass gegenüber Menschen oder fragwürdige Allianzen nach dem Motto „der Feind meines Feindes ist mein Freund“. Kritik am politischen Islam gehört genau da hin, wo Kritik und Aufklärung immer hingehört haben: auf die progressive Seite.

Und das genau ist Ziel dieses Blogs: humanistisch und fortschrittlich orientierten Menschen eine Stimme zu geben, die islamkritisch sind, sich aber durch die rechten PI-ler nicht vertreten, sondern eher abgestoßen fühlen. Mitstreiter sind herzlich eingeladen, mitzumachen.

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